NervenFlüstern

Grafik auf der zwei Menschen zusehen sind, die Informationen über Avonex recherchieren und in der Mitte sind zwei Icons, eine Spritze und die Form der Spritze Avonex bei MS

Die Basistherapie mit Avonex ist seit 2002 in Deutschland zugelassen. Hierbei handelt es sich um ein Basismedikament für Multiple Sklerose Patienten. Avonex gibt es als Fertigspritze, welche man in einen passenden Injektor justieren kann, um die Injektion einfacher zu gestalten. Die Injektion muss intramuskulär, also in einen Muskel gesetzt werden.

Die Dosierung liegt bei 30 Mikrogramm Interferon beta-1a. und einer Injektionslösung von 0,5 ml.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören die grippeähnlichen Symptome. Diese kann man aber auf Dauer gut mit Nebenmedikationen eindämmen. Des Weiteren können Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und ein vermehrtes Schwitzen auftreten.

Zu den Risiken gehört eine mögliche Erkrankung an TMA. Die Abkürzung TMA steht für Thrombotische Mikroangiopathie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Kapillargefäße geschädigt werden und eine Durchblutungsstörung der Kapillaren verursacht. Am häufigsten sind die Nieren und das Zentralnervensystem betroffen, aber es kann auch jedes andere Organ erkranken. Bei dem nephrotischen Syndrom entsteht ein massiver Proteinverlust über die Nieren.

Es gilt eine erhöhte Vorsicht bei Patienten mit depressiven Erkrankungen, schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen oder schwerer Myelosuppression. Bei der schweren Myelosupression handelt es sich um eine temporäre oder dauerhafte Schädigung des Knochenmarks.

Um die Risiken bei einer Basistherapie mit Avonex im Auge behalten zu können werden wichtige Kontrolluntersuchungen gemacht. Vor und während der Therapie wird dazu geraten ein Gesamtblutbild mit Differenzialblutbild der chemischen Blutwerte von Nieren- und Leberfunktionen zu erlassen. Bei Anzeichen einer Verschlechterung der Werte, wird die Therapie unter Aufsicht des Arztes abgebrochen. Da Avonex Depressionen verstärken kann, wird eine engmaschige Überwachung des geistigen Zustandes empfohlen. Bei Anzeichen einer gesteigerten Depression sollte man sofort mit seinem Arzt über einen Therapieabbruch sprechen.

Während einer Schwangerschaft ist das Medikament Avonex als Basistherapie kontraindiziert. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man vor einer Schwangerschaft das Medikament absetzt, um das ungeborene Kind nicht zu schaden. Nimmt man bereits über einen längeren Zeitraum Avonex muss man selbst Nutzen und Risiken abwägen, ob man es absetzt oder nicht. Am sichersten ist es die Basistherapie unter Absprache mit dem Arzt zu pausieren. Ebenso sollte man während der Therapie von Avonex Abstillen oder die Behandlung unterbrechen, um dem Kind nicht zu schaden.

Avonex mit dem Wirkstoff Interferon beta-1a. sollte in einem Kühlschrank bei ca. 5-8° lagern. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die enthaltene Flüssigkeit nicht einfriert, um die Wirkung beizubehalten. In der Regel bekommt man bei einem Therapiebeginn vom Hersteller oder von seinem Arzt eine Kühltasche bei einer Injektionstherapie. Diese sollte man bei dem Apothekenbesuch bei sich haben, um das Medikament nach Hause transportieren zu können.

Name
Avonex
Zulassung
2002
Art
Basistherapie
Wirkstoff
Interferon beta-1a
Einnahme
Injektion in den Muskel 1x wöchentlich
Nebenwirkung >10%
Kopfschmerzen, grippeähnliche Symptome, Fieber, Schüttelfrost, Schwitzen
Risiken
TMA, nephrotisches Syndrom, schwere Leberschädigungen, abnorme Laborwerte
Vorsicht
Vorsicht bei depressiven Erkrankungen, schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen oder schwerer Myelosuppression
Kontrollen
Psyche, Gesamtblutbild mit Differenzialblutbild der Thrombozytenanzahl und der chemischen Blutwerte von Nieren- und Leber funktion
Schwangerschaft
Kontraindiziert bei Therapieanfang Nutzen/Risiko abwägen bei Therapiefortführung
Lagerung
Im Kühlschrank zwischen 5-8°. Nicht einfrieren!

Hinweis
Die Informationen auf dieser Website ersetzen kein Fachgespräch mit einem Arzt.
Falls darüber nachgedacht wird eine Alternativtherapie einzuschlagen oder die jetzige abzubrechen, sollte vorher mit einem Arzt gesprochen werden. Die Website dient lediglich als Zusammenfassung von Informationen. Es gilt zu beachten das alle Arzneimittel Nebenwirkungen und Risiken enthalten, welche aber nicht bei jedem auftreten müssen.