NervenFlüstern

Grafik auf der zwei Menschen zusehen sind, die Informationen über Copaxone recherchieren und in der Mitte sind zwei Icons, eine Spritze und die Form der Spritze Copaxone bei MS

Copaxone

Das Medikament Copaxone ist seit 2001 rezeptpflichtig als Langzeittherapie bei Multiple Sklerose zugelassen. Hierbei handelt es sich um eine Basistherapie. Das Medikament ist eine Fertigspritze, die man sich manuell oder mit Hilfe eines Injektors, unter die Haut spritzen muss.

Die erste Anwendung wird unter Aufsicht durchgeführt. Dabei bekommt man die Fertigspritze erklärt und wie diese richtig anzuwenden ist. Anschließend sollte man 30 Minuten unter Beobachtung in der Praxis bleiben, damit dort mögliche Nebenwirkungen erkannt werden können. Es gibt Copaxone in der Dosierung 20 mg oder 40 mg. Bei der Dosierung mit 20 mg muss man sich jeden Tag spritzen, allerdings führt man dem Körper wenig des Wirkstoffs auf einmal zu, sodass die Nebenwirkungen möglicherweise nicht ganz so stark ausfallen. Bei der 40 mg Variante, muss man sich alle drei Tage spritzen und man würde sich laut Hersteller 60% weniger häufig spritzen müssen, als mit der 20mg Dosierung.

Die wohl häufigste Nebenwirkungen sind Reaktionen an der Injektionsstelle. Dies kann
sich in Rötungen („Flush“), Quaddelbildung, Juckreiz, Verhärtungen der Haut oder einer Entzündung äußern. Des Weiteren können grippeähnliche Symptome auftreten, wie: Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen und Schüttelfrost. Außerdem können eine Erweiterung der Blutgefäße, Kurzatmigkeit, Rückenschmerzen, Kraftlosigkeit, Brustschmerzen und Übelkeit auftreten. Ebenso kann Copaxone Angst auslösen und eine Depression verstärken. Sollte dieser Fall eintreten, ist umgehend mit dem Arzt zu sprechen.

Mögliche Risiken sind Reaktionen an der Injektionsstelle, Überempfindlichkeitsstörungen, wie die Verkrampfung der Atemwege oder eine allergische Reaktion. Ebenfalls können akute Unverträglichkeitsreaktionen auftreten.

Vorsicht gilt bei Patienten mit Herzerkrankungen. Dies sollte man dem Arzt mitteilen, da es in solchen Fällen zu immer wiederkehrenden Untersuchungen und Test kommen kann.

Zu den Kontrolluntersuchungen gehört eine MRT-Aufnahme 3 Monate vor Beginn der Therapie, damit man ein Ausgangsbild hat und nachvollziehen kann, ob die Therapie langfristig funktioniert. Des Weiteren ist ein Großes Blutbild mit Differenzialblutbild erforderlich. Ebenso die Chemischen Blutwerte wie Nieren- und Leberfunktion. Diese Blutuntersuchungen sollten zu Anfang alle 3 Monate wiederholt werden. Auch ist eine Kontrolle der Herzwerte erforderlich. Außerdem ist bei allergischen Reaktionen eine engmaschige Überwachung der Nieren- und Herzwerte erforderlich.

Es ist nicht bekannt das der Wirkstoff Glatirameracetat Entwicklungsschäden verursachen kann, dennoch ist es nicht auszuschließen das es sich negativ auf eine Schwangerschaft äußert. Es gilt den Nutzen gegen die Risiken abzuschätzen. Ansonsten sollte man eine Schwangerschaft wie auch das Stillen unter der Behandlung von Copaxone vermeiden.

Das Medikament sollte in einem Kühlschrank bei Temperaturen zwischen 2-8° Grad gelagert werden. Bei der Abholung aus der Apotheke gilt es eine Kühltasche dabei zu haben, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen.

Name
Copaxone
Zulassung
2001
Art
Basistherapie
Wirkstoff
Glatirameracetat
Einnahme
Injektion unter die Haut 1x täglich
Nebenwirkung >10%
Infektionen, Grippe, Angst, Depressionen,Kopfschmerzen, Erweiterung der Blutgefäße, Kurzatmigkeit, Übelkeit, Ausschlag, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Kraftlosigkeit, Brustschmerzen, Reaktionen an der Injektionsstelle
Risiken
Reaktionen an der Injektionsstelle, Überempfindlichkeitsstörungen, Vorsicht bei Herzerkrankungen, Krämpfe, akute Unverträglichkeitsreaktionen, allergische Reaktionen
Vorsicht
Vorsicht gilt bei Patienten mit Herzerkrankungen
Kontrollen
MRT-Aufnahmen innerhalb von 3 Monaten vor Therapiebeginn, Großes Blutbild mit Differenzialblutbild, einschließlich Lymphozytenanzahl, Chemische Blutwerte wie Nieren und Leberfunktion
Schwangerschaft
Nutzen/Risiken abwägen
Lagerung
Im Kühlschrank zwischen 2-8°. Nicht einfrieren!

Hinweis
Die Informationen auf dieser Website ersetzen kein Fachgespräch mit einem Arzt.
Falls darüber nachgedacht wird eine Alternativtherapie einzuschlagen oder die jetzige abzubrechen, sollte vorher mit einem Arzt gesprochen werden. Die Website dient lediglich als Zusammenfassung von Informationen. Es gilt zu beachten das alle Arzneimittel Nebenwirkungen und Risiken enthalten, welche aber nicht bei jedem auftreten müssen.