Nachdem auf dem MRT-Bild meines Schädels weiße Flecken zu sehen waren, wurde zur weiteren Diagnostik eine Lumbalpunktion gemacht. Dazu wurde ich stationär im Krankenhaus aufgenommen. Ich lag in einem Mehrbettzimmer mit zwei weiteren Damen. Mein Bett befand sich am Fenster. Noch am gleichen Tag kam der Arzt zusammen mit einer Schwester zu mir. Ich bekam einen Zettel zu lesen, auf dem mögliche Komplikationen aufgeführt waren. Ein ungutes Gefühl überkam mich, denn darauf stand, dass man möglicherweise Beeinträchtigungen davontragen könnte. Vor der Untersuchung fragte ich den Arzt daher, ob er das schon öfter gemacht hatte und ob es jemals Probleme gab.
Ich saß auf dem Bett und sollte mich nach vorne beugen, während ein Kissen auf meinen Oberschenkeln lag. Die Schwester stand mir gegenüber, und der Arzt zog mein Krankenhemd nach oben, um meinen unteren Rücken abzutasten. Er sprühte etwas Kaltes darauf und führte dann einen sehr unangenehmen Piekser durch. Mir kamen die Tränen, und ich trat unwillkürlich aus. Der Arzt erklärte, dass dies normal sei, da der Piekser einen Reflex ausgelöst habe. Nach kurzer Zeit durfte ich mich wieder aufrichten, aber meine Tränen flossen immer noch.
Auf meinem Bettlaken befand sich Blut, und auch mein Nachthemd war etwas verschmutzt. Die Anweisung lautete, vorerst liegen zu bleiben und sich nicht aufzurichten. Später am Tag kam meine Mutter zu Besuch. Die beiden Damen aus meinem Zimmer berichteten ihr, wie tapfer ich gewesen war. Obwohl mir während der Untersuchung Tränen in die Augen schossen, tat es gut, so etwas zu hören. Mir ging es jedoch sehr schlecht, sodass wir gemeinsam das Zimmer verließen. Wir gingen nach draußen und rauchten eine Zigarette vor dem Krankenhaus. Sie erzählte mir von ihrem Tag, und ich erzählte von der Untersuchung.
Die Nacht war sehr unruhig. Eine meiner Zimmernachbarinnen hatte ebenfalls eine Lumbalpunktion erhalten. Plötzlich stand sie verwirrt auf, packte ihre Sachen und wollte das Krankenhaus verlassen. Ich bekam plötzlich starke Kopfschmerzen. Die andere Dame im Zimmer läutete den Nachtdienst. Ich versuchte zu schlafen, aber ich hatte noch nie solche Schmerzen. Alles schien weit weg zu sein, und ich konnte die Geräusche von außen kaum richtig wahrnehmen.

Die ersten Anzeichen von Komplikationen
Am nächsten Tag kam der Arzt und teilte mir mit, dass die Ergebnisse auf Multiple Sklerose hindeuteten. Ich fragte ihn, wie sicher er sich damit sei. Er meinte, ab diesem Zeitpunkt könne es nichts anderes mehr sein als diese Krankheit, und die Entzündungswerte seien sehr hoch. Ich hatte einen akuten Schub. Zur Behandlung erhielt ich eine Infusion. Ich sagte dem Arzt, dass ich unter starken Kopfschmerzen litt. Er meinte, das könnte daran liegen, dass ich nach der Lumbalpunktion zu früh aufgestanden sei, und schlug vor, Koffeintabletten zu besorgen.
Es wurde jedoch nicht besser. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich die Ursache dafür noch nicht. Tagsüber gab es eine Baustelle direkt vor dem Krankenhaus, und ich lag an der Fensterseite. Ich wollte das Fenster immer geschlossen haben, da ich so starke Schmerzen hatte. Aber meine Zimmernachbarinnen nicht. Nachts, wenn die Damen zum Schnarchen neigten oder der Fernseher die ganze Nacht lief, bat ich jedes Mal um Schmerz- oder Schlafmittel. „Sie sind noch so jung, das brauchen Sie nicht“, war die Antwort. In der ganzen Zeit gab mir nur der Nachtpfleger einmal eine Tablette, damit ich überhaupt schlafen konnte.
Im Wesentlichen habe ich seit der Lumbalpunktion nur vor mich hinvegetiert. Die Infusionen erhielt ich meistens morgens nach dem Frühstück. So langsam, wie ich das Frühstück herunterbrachte, so schnell kam es wieder heraus, da ich mich aufgrund der Infusionen übergeben musste. Anders war es leider nicht möglich, da die Stationen voll waren.
Nach gut einer Woche durfte ich gehen, aber zu diesem Zeitpunkt war mir alles egal. Die Schmerzen waren genauso schlimm wie zu Beginn. Zu Hause legten mich meine Eltern direkt ins Bett mit einem Eimer. Dort lag ich und musste mich gelegentlich übergeben. Unter diesen Umständen war es kaum möglich, Nahrung aufzunehmen. Meine Eltern machten sich große Sorgen und riefen erneut meinen Neurologen an. Ich sollte noch einmal ins Krankenhaus kommen.
Die zweite Lumbalpunktion und der Wendepunkt
Mit gepackter Tasche ging es erneut ins Krankenhaus. Diesmal hatte ich große Hoffnungen, dass es besser werden würde. Wenig später kam auch mein Arzt mit denselben Instrumenten wie bei der ersten Lumbalpunktion. Genau, es wurde eine zweite Lumbalpunktion durchgeführt, aber diesmal wurde anschließend ein Blutpatch gemacht. Es war mir egal, wie weh die Nadel in meinen Rücken tat; der Gedanke, wieder normal zu empfinden, überwog.
Nach einer kurzen Ruhepause fühlte es sich so an, als wären die letzten Tage nicht passiert. Ich konnte wieder normal hören und essen. Ich konnte auch wieder aufstehen und mich ohne Beschwerden bewegen. Mein Vertrauen in meinen Arzt war zu diesem Zeitpunkt tatsächlich etwas erschüttert. Ich wusste damals nicht, dass er das Ganze nur abwarten wollte, um mir eine erneute Lumbalpunktion zu ersparen. Kopfschmerzen und Übelkeit schienen „normale“ Symptome nach einer Lumbalpunktion zu sein, die innerhalb weniger Tage von alleine verschwinden sollten. Dass es bei mir tatsächlich um einen Liquorverlust handelte und dieser durch einen Blutpatch behoben werden konnte, war einfach Pech.
Mein persönliches Fazit ist, dass ich keine Lumbalpunktion mehr machen lassen würde. Heutzutage müsste es wahrscheinlich andere Methoden geben, um etwas zu diagnostizieren oder zu behandeln. In meinem Fall ist wirklich viel schiefgegangen, kombiniert mit viel Pech. Ich hoffe aufrichtig, dass die meisten von euch solche schrecklichen Erfahrungen nicht machen mussten. Schreibt gerne in die Kommentare, wie es bei euch war. Hattet ihr Nebenwirkungen von der Lumbalpunktion? Habt ihr vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich? Ich freue mich auf den Austausch.