NervenFlüstern

Grafik auf der zwei Menschen zusehen sind, die Informationen über Tysabri recherchieren und in der Mitte sind zwei Icons, eine Spritze und die Form der Tablette Tysabri bei MS

Tysabri

Tysabri ist seit 2006 in Deutschland zur Eskalationstherapie bei Multipler Sklerose zugelassen. Die Therapie sollte maximal 24 Monate dauern, da Tysabri das Risiko für PML erhöht. PML steht für progressive multifokale Leukenzephalopathie – eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems mit fortschreitendem Abbau der Myelinscheiden im Gehirn. Im Gegensatz zu einem Schub verschlechtern sich die Symptome kontinuierlich.

Alle 4 Wochen beträgt die Dosierung 300 mg Natalizumab per Infusion. Diese dauert ca. 90 Minuten. Im Anschluss folgt eine 30-minütige Nachbeobachtungszeit, aufgrund von möglichen Nebenwirkungen wie infusionsbedingte Reaktionen. Insgesamt dauert also eine Behandlung ca. zwei Stunden.

Es besteht die Möglichkeit von Nebenwirkungen wie Infusionsreaktionen, die sich durch Symptome wie Schwindel, Übelkeit, Nesselsucht (Urtikaria) und Muskelsteifheit (Rigor) äußern können.

Während der Behandlung mit Tysabri besteht ein erhöhtes Risiko für eine progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML), besonders nach längerer Einnahme von mehr als 18 Monaten oder nach vorheriger Nutzung von immunsuppressiven Medikamenten. Da der Wirkstoff Natalizumab das Immunsystem beeinflusst, steigt auch das Risiko für durch Herpes-simplex-Viren (HSV) und das Varizella-Zoster-Virus (VZV) verursachte Gehirnentzündungen (Enzephalitis) und Hirnhautentzündungen (Meningitis). Zusätzlich besteht ein mögliches Risiko für akute Netzhautnekrosen und Überempfindlichkeitsreaktionen sowie schwerwiegende Leberschäden.

Die Verwendung von Tysabri erfordert bestimmte Sicherheitsabstände nach dem Absetzen vorheriger MS-Medikamente. Nach Gilenya sollte ein Abstand von 4 Wochen eingehalten werden, bei Lemtrada sind es 6 bis 12 Monate. Nach Mitoxantron, Azathioprin oder Methotrexat sollte mindestens 3 Monate gewartet werden. Bei vorheriger Einnahme von Aubagio ist eine Pause von mindestens 4 Wochen vor Beginn der Tysabri-Therapie erforderlich. Es ist kein Sicherheitsabstand erforderlich, wenn Tecfidera abgesetzt wurde, es sei denn, es bestehen niedrige weiße Blutkörperchen oder Leber- oder Nierenprobleme. Vor der Tysabri-Therapie sollte die Immunabwehr vollständig wiederhergestellt sein, aufgrund des Risikos einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML).

Während der Tysabri-Behandlung werden Infusionskontrollen direkt während der Infusion und eine Stunde danach durchgeführt, um frühzeitig Überempfindlichkeitsreaktionen und Infusionsreaktionen zu erkennen. Zudem erfolgt regelmäßig ein Blutbild mit Lymphozytenüberprüfung, insbesondere bei Umstellung von anderen Verlaufsmodifizierenden Therapien (DMTs). Da Tysabri einen Sicherheitsabstand zu vielen anderen Medikamenten erfordert, wird die Lymphozytenanzahl überprüft, da diese zur Immunabwehr gehören. Auch Leberkontrollen vor Therapiebeginn und regelmäßig im Verlauf sind aufgrund des Risikos schwerer Leberschädigungen wichtig.

Aufgrund des hohen PML-Risikos erfordert der Therapiebeginn mit Tysabri ein MRT-Bild. Dies sollte alle sechs bis zwölf Monate wiederholt werden, außer es treten neue ungewöhnliche neurologische Symptome auf, die eine sofortige MRT-Aufnahme erfordern. Ein Anti-JC-Virus-Antikörper-Test wird zu Beginn empfohlen. Da das JC-Virus die PML auslösen kann, wird der Test alle sechs Monate bei JCV-negativen Patienten wiederholt. Ein hoher Wert birgt PML-Risiken. Auch Patienten mit niedrigen Werten nach zwei Jahren Tysabri-Behandlung werden weiterhin alle sechs Monate getestet.

Wenn eine Schwangerschaft vor dem Therapiebeginn mit Tysabri auftritt, ist es wichtig, den Nutzen und die Risiken gemeinsam mit dem Arzt abzuwägen. Gleiches gilt, wenn eine Schwangerschaft während der Therapie eintritt. Grundsätzlich ist es ratsam, nach Beendigung der Tysabri-Therapie mindestens 12 Wochen zu warten, bevor man den Kinderwunsch in die Tat umsetzt.

Das Medikament sollte im Kühlschrank bei 2-8° Grad im Kühlschrank gelagert werden. Der Transport von der

Es wäre ungewöhnlich, wenn der Arzt einem das Rezept für Tysabri mitgibt. Sollte jedoch dieser Fall eintreten, ist es äußerst wichtig, die richtige Lagerung zu beachten, um die Wirksamkeit des Medikaments zu erhalten. Tysabri sollte im Kühlschrank bei einer Temperatur von 2-8° Grad aufbewahrt werden. Beim Transport von der Apotheke nach Hause empfiehlt es sich, eine Kühltasche zu verwenden. Wichtig dabei ist, dass das Medikament nicht einfriert, da dies die Qualität von Tysabri beeinträchtigen könnte.

Apotheke nach Hause sollte vorzugsweise in einer Kühltasche passieren, um die Wirksamkeit von Tysabri beizubehalten, darf es nicht eingefroren werden.

Name
Tysabri
Zulassung
2006
Art
Eskalationstherapie
Wirkstoff
Natalizumab
Einnahme
Infusion alle 4 Wochen
Nebenwirkung >10%
Schwindel, Übelkeit, Urtikaria (Nesselsucht) und Rigor (Infusionsreaktionen)
Risiken
PML, sonstige opportunistische Infektionen, erhöhtes Risiko für eine durch HSV und VZV hervorgerufene Enzephalitis und Meningitis, akute Netzhautnekrose, Überempfindlichkeitsreaktionen, spontane schwere Leberschädigung
Vorsicht
Bestimmte Sicherheitsabstände von anderen MS Medikamenten vor dem Therapiebeginn mit Tysabri
Kontrollen
Anti-JVC-Antikörper-Tests, MRT-Aufnahme, Beobachtung in Bezug auf Überempfindlichkeitsreaktionen, Großes Blutbild (ein schließlich Lymphozyten, z.B. bei Umstellung von anderen DMTs), Leberwerte
Schwangerschaft
Nutzen/Risiken abwägen bei Therapieanfang und Fortführung mindestens zwölf Wochen warten
Lagerung
Im Kühlschrank zwischen 2-8° Grad Lichtgeschützt lagern. Nicht einfrieren!

Hinweis
Die Informationen auf dieser Website ersetzen kein Fachgespräch mit einem Arzt.
Falls darüber nachgedacht wird eine Alternativtherapie einzuschlagen oder die jetzige abzubrechen, sollte vorher mit einem Arzt gesprochen werden. Die Website dient lediglich als Zusammenfassung von Informationen. Es gilt zu beachten das alle Arzneimittel Nebenwirkungen und Risiken enthalten, welche aber nicht bei jedem auftreten müssen.