NervenFlüstern

Zwei Personen führen am Tisch eine Unterhaltung über das Thema "Was ist Multiple Sklerose"?

Was ist Multiple Sklerose?

Die Krankheit Multiple Sklerose oder auch MS, ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Das bedeutet, dass Entzündungen im Gehirn, wie auch im Rückenmark auftreten können. Diese Entzündungen oder auch Herde oder Läsionen genannt, äußern sich in verschiedenen Symptomen, sodass man die Multiple Sklerose auch die Krankheit der 1000 Gesichter nennt. Es ist nicht heilbar, aber durch langfristige Therapiemöglichkeiten kann man den Fortschritt der Krankheit verlangsamen.

Eine Nervenfaser bei MS mit beschädigter Myelinschicht.

Was passiert im Körper?

In unserem Körper haben wir eine Substanz namens Myelin.
Dieses liegt als Schutzschicht um unsere Nervenfasern im zentralen Nervensystem und sorgt für eine schnelle und reibungslose Signalübertragung zwischen unserem Gehirn und dem Rest des Körpers. Bei der Multiplen Sklerose verwechselt unser Immunsystem, dass uns eigentlich vor Krankheiten schützt, das Myelin mit einem Fremdkörper und greift es an.

Wie entstehen Läsionen?

Dabei wird das Myelin, also die Schutzschicht, beschädigt und es entstehen Narben, die auch als Läsionen bekannt sind. Läsionen können an verschiedenen Stellen im Gehirn, Rückenmark oder den Nervenbahnen auftreten. Sie beeinträchtigen die Kommunikation zwischen den Nervenzellen und verursachen verschiedene Symptome. Erkennen kann man diese z. B. in einem Schädel-MRT als weiße Flecken.

Zu den Fragen „Was ist Multiple Sklerose“ und „Was passiert bei MS im Körper“ haben die Jungs von SimpleClub ein, meiner Meinung nach, sehr gutes Video produziert.

Zum besseren Verständnis habe ich das Video hier einmal eingebettet. Das Thema ist sehr komplex und nicht gleich jeder versteht was Multiple Sklerose bedeutet und wie der Körper darauf reagieren kann.

Durch die einfache Sprache, samt Fachbegriff Erläuterungen, und eingebrachten Grafiken, macht es wirklich simpel dem Video zu folgen. 

Für einen kurzen Exkurs eignet sich das Video hervorragend. Schaut doch mal auf dem Kanal der Jungs vorbei.

Eine klare Empfehlung meinerseits.

Biologie – simpleclub auf youtube

Drei Elemente der Behandlung bei Multiple Sklerose

Die Krankheit ist nicht heilbar, aber es gibt Möglichkeiten, welche das Fortschreiten verlangsamen können.

Wir unterscheiden in Drei Kategorien:

  • Schubtherapie
  • Verlaufsmodifizierende Therapie 
  • Begleitsymptontherapie

Die Schubtherapie bei Multipler Sklerose (MS) wird eingesetzt, wenn du einen Schub hast. Die Therapie soll helfen Symptome während eines Schubs zu lindern und die Erholungszeit zu verkürzen. Es ist wichtig, Schübe frühzeitig zu erkennen und sofort mit der Schubtherapie zu beginnen. In der Regel wird dabei Kortison eingesetzt. Das soll helfen, die Entzündungsreaktionen im zentralen Nervensystem zu reduzieren. Durch die Verringerung der Entzündungen können die Symptome wie Sehstörungen, motorische Probleme oder sensorische Störungen abgemildert werden. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass sie die zugrunde liegende Krankheit nicht heilt oder den Verlauf der MS beeinflusst. Deshalb ist es zusätzlich wichtig, auch andere Behandlungen wie verlaufsmodifizierende Therapien zu berücksichtigen, um das Fortschreiten der MS zu verlangsamen.

Eine Verlaufsmodifizierende Therapie unterteilt sich in zwei Arten: Basis- und Eskalationstherapie.
Die Basistherapie ist die erste Wahl. Sie wird benutzt, um die Krankheit frühzeitig zu behandeln und das Fortschreiten zu verlangsamen. Diese verwendet Medikamente, die Entzündungen im Körper reduzieren und das Immunsystem beeinflussen. Sie werden regelmäßig genommen, um den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Die Eskalationstherapie wird angewendet, wenn die Krankheit trotz der Basistherapie fortschreitet. Diese Form der Therapie umfasst Medikamente, die eine stärkere Wirkung auf das Immunsystem haben. Sie können jedoch auch mit mehr Nebenwirkungen und Risiken verbunden sein.

Jeder Fall von MS ist einzigartig, daher ist es entscheidend, individuelle Bedürfnisse und Krankheitsverlauf zu berücksichtigen, um die richtige verlaufsmodifizierende Therapie auszuwählen.

Zusätzlich zur Schub- und verlaufsmodifizierenden Therapie kann bei Multipler Sklerose auch eine Begleitsymptomtherapie zum Einsatz kommen. Diese Therapie zielt darauf ab, spezifische Symptome der Krankheit zu behandeln, wie zum Beispiel Fatigue, Spastizität, Schmerzen oder Blasenprobleme. Auch gegen Nebenwirkungen einer Basis- oder Eskalationstherapie soll die Begleitsymptomtherapie deine Lebensqualität verbessern und dir helfen, besser mit den Auswirkungen der MS umzugehen. Es ist wichtig, dass du auch hierbei deine individuellen Bedürfnisse und deinen Krankheitsverlauf berücksichtigst, um eine Behandlung zu finden, die zu dir passt.